Die Eigenleistung am Hausbau sollte immer – realistisch eingeschätzt werden

Die Eigenleistung am Hausbau sollte immer – realistisch eingeschätzt werden

Ein eigenes Haus bauen, ist für viele Menschen ein großer Traum und wenn sich der Lebenstraum, nach dem eigenen vier Wänden erfüllt, wollen viele Bauherren, die Baukosten möglichst gering halten. Und deshalb setzen viele Bauherren auf ihre eigene Muskelkraft und wollen deshalb viele Arbeiten auf dem Bau selber mit ihren eigenen Händen erledigen.

Für Bauherren mit zu wenig Eigenkapital und bei einem durchschnittlichen Einkommen kann die Eigenleistung bei der Baufinanzierung mit einfließen. Denn einige Banken akzeptieren die Eigenleistungen als alternative Geldquelle und mit etwas Geschick lässt sich die Kreditsumme um einige Zehntausend Euro drücken. Doch Bauherren sollten die Eigenleistungen nicht unterschätzen, denn auch hier gibt es einige Tücken.

Vor allem diese zwei Tücken können dazu führen, dass die vor Baubeginn kalkulierten Eigenleistungen in der Bauphase nicht erbracht werden können. Zu einem benötigt der Bauherr, wenn er Laie ist, für Arbeiten am Bau zehnmal länger wie ein Profi. Und zum anderen muss nach Feierabend sowie auch am Wochenende geschuftet werden und hinzu kommt noch die anfallende Bauorganisation. Schon diese Tücken treiben so manchen Bauherrn an den Rand ihrer Belastbarkeit.

Die komplette Familie muss ran beim Hausbau

Wenn Eigenleistung erbracht werden kann, kann dies nur klappen, wenn die komplette Familie mitzieht und hier helfen nur ganz klare Absprachen und diese müssen auch unbedingt eingehalten werden. Deshalb sollten sich Paare rechtzeitig Gedanken machen über die Organisation, des täglichen familiären Alltags. Gerade dann ist eine gute Organisation erforderlich, wenn Kinder in der Familie leben. Da stellen sich die Fragen: Wer bringt die Kinder zur Schule, Kinderbetreuung oder zum Sporttraining oder zum Musikunterricht. Versäumt man dies, diese Fragen schon vor Baubeginn zu klären, droht während der ohnehin sehr belastenden Bauphase auch noch ein Familienzwist. Nicht selten heißt es dann: „Haus endlich fertig – und die Ehe auch“.

Gute Arbeit unterstützt die Eigenleistung beim Hausbau

Bauherren sollten immer ihre Fähigkeiten richtig einschätzen, denn damit schützen sie nicht nur sich, sondern haben mit Sicherheit bessere Karten bei der Bank, da diese die Erfahrungen und die Vorstellungen des jeweiligen Bauherrn genau abklopfen. Wer nämlich den Rohbau in Eigenleistung bauen möchte, muss auch darlegen können – wie das vollbracht werden soll.

Eigenleistung

Zum Beispiel Tätigkeiten wie Klempnern trauen die Geldgeber einen Laien nicht ohne Weiteres zu. Ist aber ein Familienangehöriger vom Fach – ist dies überzeugend. Arbeiten am Hausbau, die keine besonderen Kenntnisse erfordern, wie tapezieren, Streichen oder den Boden verlegen sind dagegen als Eigenleistung unproblematisch, denn diese Arbeiten sind typische Eigenleistungen.

Die Eigenleistung sollte immer zurückhaltend kalkuliert werden

Schon zu Beginn des kompletten Bauvorhabens ist es ratsam, den Anteil der Eigenleistung nicht sonderlich zu hoch kalkulieren. Denn viele Bauherren überschätzen ihre handwerkliches Geschick sowie auch die zeitlichen und nervlichen Belastungen. Wenn dann in der eigentlichen Bauphase die jeweilige Eigenleistung zu erbringen wäre, wird sehr oft geschludert und beauftragen doch den Fachhandwerker. Und diese Kosten sprengen schnell die Baufinanzierung.

Ob ein sehr hoher Anteil an Eigenleistung sinnvoll ist, hängt immer davon ab, wer die Arbeiten am Bau durchführen soll. Für die Bezahlung von helfenden Verwandten und Freunde setzt der Gesetzgeber sehr strenge Grenzen. Und so ist die Schwelle für Schwarzarbeit schnell erreicht. Auf Nachsicht können Bauherren hier wenig hoffen, denn private Bauherren sind generell verpflichtet. Ihre Helfer bei der „Berufsgenossenschaft Bau“ – gegen Unfälle abzusichern. Zudem müssen sie für den Arbeitsschutz garantieren, und wer dies nicht einhält, kann bestraft werden und muss auch bei einem Unfall haften.

Die Eigenleistung muss termingerecht erfolgen

Doch nicht nur nicht versicherte Bauhelfer können den Bauherren in Schwierigkeiten bringen, sondern auch wenn auf einer Baustelle unterschiedliche Gewerke beschäftigt sind. Zum Beispiel der Heizungsmonteur kann erst einen Heizkessel einbauen, wenn der Estrich fachgerecht verlegt ist. Erbringt der Bauherr seine kalkulierte Eigenleistung nicht zum vereinbarten Termin oder seine Arbeit weißt Mängel auf – kann er schadensersatzpflichtig werden. Eigenleistung gut planen

Daher ist es wichtig, Termine und Abläufe erst mit der jeweiligen Baufirma sowie mit allen am Bauvorhaben beteiligten Handwerkern zu besprechen und diese auch einzuhalten. Somit weiß jede einzelne Seite, was wann zu tun hat. Denn unter Umständen riskiert der Bauherr durch erbrachte Eigenleistungen seine Gewährleistungsansprüche.

Somit verbirgt die Eigenleistung einige Tücken und jeder Bauherr, der ein neues Haus errichtet – muss sich darüber im Klaren sein. Denn sonst gibt es ein großes Erwachen und das Traumhaus kann schnell zum Albtraum werden.

© mapoli-photo © marcus_hofmann – © Ingo Bartusse – Fotolia.com

 

 

 

 

 

 

 

 

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