Wasserfiltersysteme für den Wasserhahn – das sollten Sie wissen

Wasserfiltersysteme für den Wasserhahn – das sollten Sie wissen

Viele Menschen nutzen Wasserfilter für ihr Leitungswasser. Dabei spielen zwei Hauptmotive eine Rolle:

  • #1: Manche Personen fürchten sich vor Keimen oder Schwermetallen im Trinkwasser. Sie vertrauen der Filterung ab Wasserwerk nicht richtig. Diese Sorge ist überwiegend, aber nicht völlig unbegründet. Immer wieder müssen einzelne deutsche Kommunen ihre Bevölkerung vor einer Trinkwasserverunreinigung warnen.
  • #2: Der Kalkgehalt des Wassers ist in manchen Kommunen sehr hoch. Das ist erlaubt, weil gesundheitlich ungefährlich, schädigt aber Kaffeevollautomaten, Waschmaschinen, den Geschirrspüler und Armaturen. Filtersysteme filtern auch den Kalk heraus. Für den Schutz der Armaturen und der Technik sollten sie am besten direkt am Wasserhahn sitzen.

Für die Wasserfilterung gibt es die beiden prinzipiellen Möglichkeiten der Filterkanne mit wechselbarem Wasserfilter und des Filtersystems direkt am Wasserhahn. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Generelles zu unserer Wasserqualität

Das Mantra ist altbekannt: Unser Leitungswasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel, weil die deutsche Trinkwasserverordnung strenge Kontrollen vorschreibt. Diese finden täglich im örtlichen Wasserwerk statt und sollen die einwandfreie Qualität des Trinkwassers garantieren. Wenn es an dieser Zweifel gibt, schreibt die Trinkwasserverordnung eine umgehende Information der Verbraucher*innen vor, was in der Praxis auch funktioniert.

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Daher raten manche Kommentatoren von den teuren Wasserfiltern ab und stattdessen den Eigenheimbesitzern sowie Mietern und Vermietern zu gelegentlichen zusätzlichen Kontrollen am Wasserhahn, denn veraltete Rohre aus Kupfer oder Blei können Spuren dieser Metalle ins Leitungswasser übertragen. Der Bleigehalt darf 0,01 mg/l, der Kupfergehalt 2 mg/l nicht überschreiten. Natürlich sind auch Keimbelastungen nicht völlig auszuschließen. Eine Kontrolle im Labor kostet rund 30 Euro. Zusätzlich empfiehlt man, Wasser nie lange etwa in Boilern stehen zu lassen.

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Es muss ablaufen, damit sich keine Keime bilden. Grundsätzlich lässt sich konstatieren, dass echte gesundheitliche Gefahren durch Trinkwasser sehr selten sind und so gut wie immer schnell genug kommuniziert werden. Die Bevölkerung soll dann das Wasser abkochen, oft gibt das Wasserwerk gegen bestimmte Keime Chlor hinzu. Ein anderes Problem jedoch ist der Kalkgehalt des Trinkwassers, der gesundheitlich wirklich unbedenklich, aber eine reale Gefahr für Armaturen und Geräte ist.

Er lässt sich nur durch Wasserfilter senken. Der Kalkgehalt wird in °dH (Grad deutscher Härte) gemessen. Die Angabe basiert auf dem Kalziumoxidgehalt im Wasser. Kalzium ist nicht ungesund (eher sogar gesund), doch es greift Metalle und damit die gesamte Technik stark an. Pauschal lässt sich Wasser in die drei Kategorien weiches, normal hartes und hartes Wasser einteilen:

  • weiches Wasser: 0 – 7 °dH
  • normal hartes (resp. weiches) Wasser: 7 – 13,9 °dH
  • hartes Wasser: 14 – 21 °dH

Das Wasserwerk nennt diese drei Kategorien die Härtebereiche I, II und III und kommuniziert sie auch für die betreffende Kommune. Wer mag, kann online beim örtlichen Wasserwerk die eigene Wasserhärte ermitteln, was durch einfaches Googeln gelingt: Die Googlesuche „Wasserhärte Hamburg Altona Nord“ liefert sofort das Ergebnis 8,4 °dH (normal hart, Stand: 7. März 2022). In bayerischen Kaufbeuren hingegen sind es 20 °dH (sehr hart). Probieren Sie es nur für Ihre Region aus. Dass Sie hartes Wasser haben, merken Sie auch an weißen Kalkablagerungen am Wasserhahn und spätestens dann, wenn ein technisches Gerät (siehe oben) wegen Verkalkung den Geist aufgibt. Dann brauchen Sie definitiv einen Wasserfilter.

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Warum sollte der Wasserfilter direkt am Hahn sitzen?

Es gibt wie erwähnt Filterkannen unter anderem vom Hersteller Brita, deren Filter bei relativ hartem Wasser etwa im Monatstakt getauscht werden müssen. Das geht durchaus ins Geld und ist lästig. Mit diesem Wasser können Sie Kaffee kochen und Essen zubereiten, aber weder die Badewanne füllen (stark kalkhaltiges Wasser löst Hautirritationen aus) noch die Waschmaschine oder den Geschirrspüler betreiben. Hierfür muss der Wasserfilter direkt am Wasserhahn sitzen. Filterkannen haben darüber hinaus einen echten bedenklichen Nachteil: Da das Wasser in ihnen häufig steht, sind sie eine Quelle für Verkeimung.

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Wasserfilter am Wasserhahn

Hier gibt es zwei prinzipielle Bauarten:

  • #1 Wasserfilteraufsätze mit Befestigungsmöglichkeit direkt am Wasserhahn
  • #2 Modelle für die Montage unter der Spüle, die einen zusätzlichen Wasserhahn benötigen

Die Filterung erfolgt vorrangig mit Aktivkohle und ist sehr effizient. Gefiltert werden Kalk, Schwermetalle, Rost, Chlor und Keime. Die Montage ist in beiden Fällen einfach und gelingt ohne besonderes handwerkliches Können. Der #1 Wasserfilteraufsatz am Hahn lässt sich etwas leichter montieren und ist auch preisgünstiger, verbraucht aber Platz direkt am Wasserhahn. Unauffälliger und in der Praxis sehr viel komfortabler funktionieren die #2 Modelle unter der Spüle. Der anfängliche Montageaufwand und die erste Investition sind etwas größer, lohnen sich aber meistens.

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