Brunnen im eigenen Garten selber bohren: So ist es möglich

Brunnen im eigenen Garten selber bohren: So ist es möglich

An heißen Sommertagen können Gartenpflanzen schnell austrocknen, und auch das im Fass angesammelte Regenwasser geht schon nach wenigen Tagen zur Neige. Wenn der Hobbygärtner die Pracht der Blumen bewahren und Ernteverluste durch anhaltende Dürre verhindern will, muss er auf Leitungswasser zurückgreifen. Es wäre praktischer, Wasser aus dem eigenen Brunnen zu beziehen. Autonome Wasserversorgung ist auf dem Land kein Luxusgut, sondern eine Notwendigkeit. Insbesondere wäre sie praktisch für ein Wochenendhaus, auch, wenn Sie nicht vorhaben, das ganze Jahr außerhalb der Stadt zu verbringen.

Sollte das Wasser in geringer Tiefe unter der Erdoberfläche verfügbar sein, können Sie den Brunnen selbst installieren. Das würde es Ihnen ermöglichen, ein paar hundert Euro zu sparen, in einigen Fällen bis zu tausend.

Erfahren Sie in unserem Artikel, welche Arten von Brunnenpumpen es gibt, welcher am besten für Sie geeignet ist und was Sie überhaupt wissen müssen, um selbst eine bauen zu können.

Prüfen Sie, ob Brunnenbohren in Ihrem Wohnbereich einer Baugenehmigungs- oder Anzeigepflicht unterliegt.

In den meisten Bundesländern ist es erlaubt, einen eigenen Brunnen zu bohren. In einigen muss jedoch möglicherweise eine Genehmigung oder eine Anmeldung eingeholt werden, die man kostenfrei bei der örtlichen Behörde erhalten kann.

Wählen Sie einen passenden Platz im Garten für Ihren Brunnen.

Viele Strom-, Gas- und Telefonleitungen befinden sich unter dem Boden. Stellen Sie sicher, dass Sie einen Ort ausgewählt haben, an dem Sie beim Bohren keine Stromkabel und/oder Wasserleitungen beschädigen. Er sollte auch weit von potenziellen Kontaminationsquellen entfernt sein.

Es kann zudem hilfreich sein, Ihr Vermessungsbüro oder eine andere Planungsorganisation anzurufen und nach Grundwasserkarten zu fragen. Dabei können Sie Informationen über den Standort des Grundwassers erhalten und ebenso über Orte, an denen andere erfolgreich Brunnen gebohrt haben.

benötigte Materialien

  • Schaufel/ Spatel
  • gemietetes Tiefbohrgerät (wollig manuell mit Gestänge ab 30 Euro pro Tag oder elektrisch / benzingetrieben mit Motorunterstützung ab 130 Euro)
  • Kiespumpe ab 35 Euro pro Tag
  • Deckel für Brunnenrohr ab 35 Euro
  • Saugpumpe für ca. 160 Euro
  • Ventilkasten ab 35 Euro

Anleitung zum Bohren

  1. Nachdem Sie den richtigen Platz für den Brunnen gefunden haben, greifen Sie nach dem Spaten und graben Sie ein 1 Meter tiefes Loch. Dies erleichtert Ihnen das Einstellen des Bohrers.

Tipp: Wenn Sie sich für einen manuellen Bohrer entscheiden, müssen Sie viel Muskelkraft einsetzen. Liegt das Wasser in geringer Tiefe, können Sie selbst einen Brunnen bohren, aber zu zweit wäre es natürlicher einfacher. Ein Gerät mit Motorunterstützung vereinfacht Ihnen die Arbeit. Innerhalb weniger Stunden können Bohrlöcher von zehn Metern und mehr gebohrt werden.

  1. In Abhängigkeit vom Gerätetyp schließen Sie den Bohrer an das Stromnetz an oder drehen ihn vollständig im Uhrzeigersinn. Dann wird ein Loch in den Boden gebohrt. Sobald die Förderschnecke mit Schmutz gefüllt ist, müssen Sie sie reinigen. Sammeln Sie den Schmutz auf ein und demselben Haufen, um später Zeit und Mühe zu sparen.
  2. Üben Sie beim Bohren keinen Druck aus und bohren Sie langsam, bis Sie auf Grundwasser stoßen. Damit das Bohrloch nicht immer wieder wegen weichen Untergrunds in sich zusammenfällt, führen Sie nun ein spezielles Brunnenrohr ein, das mit Filtern am Bodenverschluss ausgestattet ist.
  3. Sobald die wasserführende Sandschicht erreicht wird, arbeiten Sie mit dem Ventilbohrer/ der Kiespumpe weiter. Befestigen Sie eine Kiespumpe (zum Beispiel am Dreieck mit einem Seil) und ziehen Sie sie schnell auf und ab. Es wird einige Zeit dauern, bis das Brunnenrohr mit Grundwasser gefüllt ist. Aber ein Ventilbohrer funktioniert am besten unterhalb des Wassers. Deswegen empfehlen wir, einen Gartenschlauch zu verwenden, um das Rohr mit Wasser zu füllen.
  4. Während Sie mit dem Ventilbohrer/ der Kiespumpe arbeiten, kann das Brunnenrohr sich etwas bewegen. Befestigen Sie es von Zeit zu Zeit wieder, indem Sie es in den Boden rammen. Sobald der Zugang zum Grundwasser hergestellt ist, können die Bohrarbeiten abgeschlossen werden.

Tipp: Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie das Wasser erreicht haben, können Sie es auf einfache Weise überprüfen: Binden Sie einen kleinen Stein an eine Schnur und lassen Sie die Schnur in das Loch hinunter. Wenn der Stein den Boden des Rohres erreicht, nehmen Sie ihn wieder auf. Ist er nass, haben Sie bereits den benötigten Wasserstand erreicht.

benötigte Pumpe

Jetzt ist eine Pumpe erforderlich, um das Wasser nach oben zu bringen. Saug- oder Druckpumpen (Tauchpumpen) eignen sich dazu am besten. Diese sollten auf der Bodenoberfläche platziert werden.

Hier verwenden wir eine Saugpumpe. Wenn Ihre Bohrungen jedoch bis zu 10 Meter tiefer reichen, sollten Sie besser eine Druckpumpe nutzen.

Eine gute Alternative kann auch eine Schwengelpumpe sein.

Sie ist in der Regel viel günstiger und wird mit menschlicher Kraft betrieben, wodurch elektrische Energie gespart werden kann. Leider ist ihre Hubhöhe sehr begrenzt. Sie reicht bis zu 8 Meter. Aber das rustikale Vintage-Aussehen ist eine Überlegung wert.

Einige Experten empfehlen, eine Pumpe mit Trockenlaufschutz und Steuerung zu kaufen. Dies wirkt sich natürlich auf die Kosten des Brunnens aus, hilft aber später, Probleme zu vermeiden, die mit der Motorleistung und Unterbrechungen der Wasserversorgung verbunden sind.

  1. Gartenpumpen sollten wetterfest installiert oder im Winter entfernt und frostsicher gelagert werden. Es wird angeraten, sie mithilfe einer Pumpenabdeckung oder -kiste zu schützen. Als Pumpenschutz kann ein Ventilkasten verwendet werden. Für die Pumpe sollte auch eine Feuchtraum-Steckdose installiert werden.
  2. Befreien Sie ein Rohr vor dem Einbau der Pumpe von übermäßigem Sand. Installieren Sie danach die innere Saugleitung mit dem Vorfilter. Sie müssen sie in das Mantelrohr absenken.

Tipp: Das Ende der Saugleitung darf nicht bis zum Boden reichen, damit Sand und Erde nicht angesaugt werden.

  1. Jetzt können Sie die Pumpe anschließen und einen Deckel für das Brunnenrohr ansetzen. Der Brunnen ist einsatzbereit. Seien Sie nicht verwirrt, wenn die ersten paar Stunden schmutziges Wasser austritt. Es ist ganz normal, dass zuerst viel Sand und Schlamm angespült werden. Behalten Sie deshalb den Filter der Pumpe im Auge. Reinigen Sie ihn bei Bedarf.
  2. Selbst, wenn Sie planen, Ihren Brunnen ausschließlich zur Bewässerung von Pflanzen zu verwenden, wird empfohlen, eine Wasserprobe zu entnehmen und testen zu lassen, da das Wasser schädliche Bakterien und Nitrate enthalten kann.
  3. Brunnen halten nicht ewig. Wenn Ihr Brunnen alt ist, lassen Sie ihn von einem lizenzierten Brunnenbauer überprüfen.

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